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Gleichberechtigung und Modernisierung gefordert

26.06.2024
Hier geht es zu «Reformen jetzt»

Medienmitteilung, St.Gallen, 26. Juni 2024

Bischof nimmt Hunderte von Anliegen entgegen

Die Bewegung «Reformen jetzt» hat mit einem Besuch bei Bischof Markus Büchel ihre Postkartenaktion abgeschlossen. Rund 900 Einsendungen adressieren den Bischof und wünschen mehr Rechte für Frauen sowie eine Modernisierung der Katholischen Kirche. «Reformen jetzt» hält an allen Forderungen fest und plant nächste Schritte.

Post für Bischof Markus Büchel. 874 Fragen, Wünsche oder Rückmeldungen sind im Rahmen der Postkarten-Aktion von «Reformen jetzt» zusammengekommen. Davon trafen 53 digital ein. Die grosse, handfeste Mehrheit wurde am Montag dem Bischof persönlich übergeben. Vertreterinnen und Vertreter von «Reformen jetzt» haben rund die Hälfte der Karten auf dem Weg zum Bischof ausgebreitet. Bei der Übergabe sollte zum Ausdruck kommen, dass die Bewegung «Reformen jetzt» den Weg für eine zukunftsfähige und geschwisterliche Katholische Kirche ebnen will. Bischof Markus Büchel erkannte das Engagement und das Zugehen auf alle Menschen an. Tatsächlich hat «Reformen jetzt» zusammen mit vielen Mitstreiterinnen und Mitstreitern seit Ende April Postkarten im ganzen Bistum verteilt und Antworten gesammelt. Start der Kampagne war eine einwöchige Strassenaktion im Zentrum der Stadt St.Gallen.

Wunsch nach Gleichberechtigung klar zuoberst
Dass Frauen in der Katholischen Kirche noch immer benachteiligt werden, scheint viele Leute zu beschäftigen. Zumindest sind die meisten Rückmeldungen der Frauenfrage zuzuordnen, wie eine Auswertung der Postkarten zeigt. Die Wahl der Postkarten verdeutlicht dieses Bild: Von sieben Illustrationen mit Heiligen wurde Wiborada von St. Gallen (23%) am häufigsten als Antwortkarte ausgewählt, gefolgt von Maria Magdalena (16%). Der Heilige Blasius (11%) und der heilige Martin (10%) hingegen nehmen die hinteren Ränge ein. Bei der Übergabe der Postkarten betonte der St.Galler Bischof, dass die Ortskirche den Frauen bereits vieles ermögliche. Der Spielraum des Kirchenrechts werde ausgeschöpft. Im Vergleich zu anderen Bistümern ist man in der Deutschschweiz tatsächlich weiter. Während hier beispielsweise nicht-geweihte Theologinnen und Theologen predigen dürfen, ist dies in den Bistümern Deutschlands und Österreichs nicht möglich.

Bischof will keine Spaltung
Die Katholische Kirche soll moderner werden. Dieses Anliegen wurde am zweitmeisten erwähnt. An dritter Stelle folgt die Kritik an Machtstrukturen und dem nach wie vor stark diskutierten Umgang mit Missbrauchsfällen. Einige Menschen formulierten auch pastorale und seelsorgerliche Anliegen. Auch traditionelle und konservative Stimmen äusserten sich, die keinen Handlungsbedarf auf Seiten der Kirchenleitung sehen – und sogar vor Änderungen warnen. Mit diesem Dilemma sieht sich Bischof Markus Büchel schon immer konfrontiert. Auf der ganzen Welt gebe es konservative Kräfte, die am bestehenden Kirchenrecht festhalten wollten. Eine seiner wichtigsten Aufgabe als Bischof sei, die Kirche zusammenzuhalten. «Inhaltlich stehen wir uns nahe», konstatiert Roman Rieger, Koordinator von «Reformen jetzt» nach dem Treffen. Doch: «Markus Büchel hat uns gleichzeitig die Grenzen seiner Möglichkeiten aufgezeigt – etwa bei der Abschaffung des Pflichtzöllibats.»

Weitere Schritte geplant
Die Bewegung «Reformen jetzt» erwartet von Bischof Markus Büchel und von der Kirchenleitung, dass sie die Anliegen der Leute ernst nehmen und die Postkarten ihrerseits auswerten. Sie besteht auf machbare und konstruktive Reformen und hält an den bisherigen Forderungen (vier eingereichte Reformvorstösse) fest, wie auch an der Forderung nach Struktur- und Kulturveränderung in der Katholischen Kirche. Sie ist überzeugt, dass erste Resultate bald spruchfähig werden und arbeitet an den nächsten Schritten.
 

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