Begehbarer DOME in der Kirche St.Mangen « zurück
Vergangenen Samstag fand in der Kirche St.Mangen die Vernissage der Kunstinstallation DOME von WirkRaumKirche statt. Bis Sonntagabend war auch in der St.Laurenzenkirche der riesige DOME von aussen und innen zu erkunden. Der kleine Dome kann in St.Mangen noch bis am 30. September besichtigt und begangen werden. Die Öffnungszeiten sind:
Sa 24.09: 10.00 – 18.00 Uhr
So 25.09: 14.00 – 18.00 Uhr
Mo-Fr 19.09. – 23.09. und 26.09. – 30.09:14.00 – 18.00 Uhr
Folgender Zeitungsartikel wurde am Sa. 17.9. dazu im Tagblatt abgedruckt:
In den St. Galler Kirchen St. Mangen und St. Laurenzen hat die Künstlerin Katharina Mayrhofer zwei aufblasbare und begehbare Objekte aufgebaut. Sie machen den Kirchenraum neu erlebbar.
Ein schwarzer Riesenballon wurde angekündigt. Besser gesagt deren zwei. Dome – eine Installation zum Verhältnis von Körper und sakralem Raum – nennt die Wiener Künstlerin Katharina Mayrhofer ihre aufblasbaren und begehbaren Objekte, die ab heute in den St. Galler Kirchen St. Laurenzen und St. Mangen zu sehen sind. Der Verein Wirkraum Kirche, der unter anderem in St. Gallen die Offene Kirche betreibt, hat die 29jährige Österreicherin eingeladen.
Vergangenen Donnerstag kurz nach 13 Uhr ist das, was einmal der kleine Dome werden soll, noch ein gut verschnürtes Paket auf dem Dach eines Kleinwagens. Katharina Mayrhofer ist eben erst mit Kind und Kegel aus Wien eingetroffen : mit Vater Meinrad, der als ihr Assistent fungiert, mit Baby Liselotte und dem dreijährigen Konstantin. Für die Künstlerin ist es eine Rückkehr: Bis vor zwei Jahren pendelte sie zwischen Wien und St. Gallen, wo ihr Mann Julian Sigel beim Theater als Schauspieler angestellt war.
Riesiger aufgeblasener Plastiksack
Der kleine Dome wird in die Kirche getragen und im Chorbereich flach auf dem Boden ausgelegt. Er besteht aus schwarz glänzender Silofolie, wie sie in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Sie wirkt kalt und fremd im nüchternen Kirchenraum. Der Dome ist ein fixfertiges Objekt, das über ein Gebläse mit Luft gefüllt wird. Das dauert rund 15 Minuten. Dafür muss ein Kanal aus Folie gebaut werden.
Ausserdem gilt es, die richtige Position für den Dome zu finden: «Ich schaue, was der Raum braucht», sagt Katharina Mayrhofer. Sie hat die Kanzel als Standort ins Auge gefasst – ein symbolisch hoch aufgeladener Ort, ist doch in der Kirche St. Mangen 1523 die erste evangelische Predigt gehalten worden.
Um 13.50 Uhr wird das Gebläse erstmals eingestellt. Es dröhnt laut, der Dome füllt sich rasch mit Luft. Er sieht aus wir ein riesiger, aufgeblasener Plastiksack. Doch es wird noch rund eine Stunde dauern, bis der Dome sich im Gleichgewicht befindet und richtig befestigt ist. Es ist eine Arbeit, die anstrengender ist, als es den Anschein macht – die Helfer geraten gehörig ins Schwitzen. Katharina Mayrhofer mit Liselotte auf dem Rücken gibt ruhig und konzentriert Anweisungen. Man merkt ihr die Erfahrung an. Mit «Knick», einem 24 Meter langen Objekt aus Silofolie, hat sie eine Tournée durch mehrere deutsche Städte hinter sich.
Um 14.45 Uhr ist es geschafft: «Jetzt bin ich sehr zufrieden», sagt Katharina Mayrhofer. Liselotte ist mittlerweile auf ihrem Rücken eingeschlafen. Die hölzerne Kanzel mit ihrer gewundenen Treppe ist fast vollständig unter der schwarzen, nierenförmigen Installation verschwunden.
Auseinandersetzung mit dem sakralen Raum
Nun darf man den kleinen Dome ausgerüstet mit einer Stirnlampe betreten. Der Einstieg ist mit einem Klettverschluss versehen. Er befindet sich unten am Objekt, so dass man sich bücken muss: «Man kann nicht loslaufen, sondern muss bewusst eintreten», sagt Katharina Mayrhofer. Im Innern ist der Dome weiss. Es ist eine andere Welt, die man vorsichtig und mit geschärfter Wahrnehmung erkundet. Verschiedene Assoziationen tauchen auf: Tropfsteinhöhle, Muschelgehäuse, gotische Kathedrale. Durch die Luft wird die Folie an die Architektur gedrückt und so ein Negativabdruck geformt.
Der kleine, 44 Quadratmeter grosse Dome darf nur von einer Person betreten werden. So ist jeder auf sich selbst und den unbekannten Raum zurückgeworfen. Der grosse Dome in der Kirche St. Laurenzen hingegen ist mit 200 Quadratmetern gross genug für fünf bis sechs Besucher.
Negative Reaktionen hat Katharina Mayrhofer auf den Dome bisher keine erhalten. Vielleicht weil es der Künstlerin nicht um Provokation, sondern um die Auseinandersetzung mit dem sakralen Raum geht.
Sa 24.09: 10.00 – 18.00 Uhr
So 25.09: 14.00 – 18.00 Uhr
Mo-Fr 19.09. – 23.09. und 26.09. – 30.09:14.00 – 18.00 Uhr
Folgender Zeitungsartikel wurde am Sa. 17.9. dazu im Tagblatt abgedruckt:
In den St. Galler Kirchen St. Mangen und St. Laurenzen hat die Künstlerin Katharina Mayrhofer zwei aufblasbare und begehbare Objekte aufgebaut. Sie machen den Kirchenraum neu erlebbar.
Ein schwarzer Riesenballon wurde angekündigt. Besser gesagt deren zwei. Dome – eine Installation zum Verhältnis von Körper und sakralem Raum – nennt die Wiener Künstlerin Katharina Mayrhofer ihre aufblasbaren und begehbaren Objekte, die ab heute in den St. Galler Kirchen St. Laurenzen und St. Mangen zu sehen sind. Der Verein Wirkraum Kirche, der unter anderem in St. Gallen die Offene Kirche betreibt, hat die 29jährige Österreicherin eingeladen.
Vergangenen Donnerstag kurz nach 13 Uhr ist das, was einmal der kleine Dome werden soll, noch ein gut verschnürtes Paket auf dem Dach eines Kleinwagens. Katharina Mayrhofer ist eben erst mit Kind und Kegel aus Wien eingetroffen : mit Vater Meinrad, der als ihr Assistent fungiert, mit Baby Liselotte und dem dreijährigen Konstantin. Für die Künstlerin ist es eine Rückkehr: Bis vor zwei Jahren pendelte sie zwischen Wien und St. Gallen, wo ihr Mann Julian Sigel beim Theater als Schauspieler angestellt war.
Riesiger aufgeblasener Plastiksack
Der kleine Dome wird in die Kirche getragen und im Chorbereich flach auf dem Boden ausgelegt. Er besteht aus schwarz glänzender Silofolie, wie sie in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Sie wirkt kalt und fremd im nüchternen Kirchenraum. Der Dome ist ein fixfertiges Objekt, das über ein Gebläse mit Luft gefüllt wird. Das dauert rund 15 Minuten. Dafür muss ein Kanal aus Folie gebaut werden.
Ausserdem gilt es, die richtige Position für den Dome zu finden: «Ich schaue, was der Raum braucht», sagt Katharina Mayrhofer. Sie hat die Kanzel als Standort ins Auge gefasst – ein symbolisch hoch aufgeladener Ort, ist doch in der Kirche St. Mangen 1523 die erste evangelische Predigt gehalten worden.
Um 13.50 Uhr wird das Gebläse erstmals eingestellt. Es dröhnt laut, der Dome füllt sich rasch mit Luft. Er sieht aus wir ein riesiger, aufgeblasener Plastiksack. Doch es wird noch rund eine Stunde dauern, bis der Dome sich im Gleichgewicht befindet und richtig befestigt ist. Es ist eine Arbeit, die anstrengender ist, als es den Anschein macht – die Helfer geraten gehörig ins Schwitzen. Katharina Mayrhofer mit Liselotte auf dem Rücken gibt ruhig und konzentriert Anweisungen. Man merkt ihr die Erfahrung an. Mit «Knick», einem 24 Meter langen Objekt aus Silofolie, hat sie eine Tournée durch mehrere deutsche Städte hinter sich.
Um 14.45 Uhr ist es geschafft: «Jetzt bin ich sehr zufrieden», sagt Katharina Mayrhofer. Liselotte ist mittlerweile auf ihrem Rücken eingeschlafen. Die hölzerne Kanzel mit ihrer gewundenen Treppe ist fast vollständig unter der schwarzen, nierenförmigen Installation verschwunden.
Auseinandersetzung mit dem sakralen Raum
Nun darf man den kleinen Dome ausgerüstet mit einer Stirnlampe betreten. Der Einstieg ist mit einem Klettverschluss versehen. Er befindet sich unten am Objekt, so dass man sich bücken muss: «Man kann nicht loslaufen, sondern muss bewusst eintreten», sagt Katharina Mayrhofer. Im Innern ist der Dome weiss. Es ist eine andere Welt, die man vorsichtig und mit geschärfter Wahrnehmung erkundet. Verschiedene Assoziationen tauchen auf: Tropfsteinhöhle, Muschelgehäuse, gotische Kathedrale. Durch die Luft wird die Folie an die Architektur gedrückt und so ein Negativabdruck geformt.
Der kleine, 44 Quadratmeter grosse Dome darf nur von einer Person betreten werden. So ist jeder auf sich selbst und den unbekannten Raum zurückgeworfen. Der grosse Dome in der Kirche St. Laurenzen hingegen ist mit 200 Quadratmetern gross genug für fünf bis sechs Besucher.
Negative Reaktionen hat Katharina Mayrhofer auf den Dome bisher keine erhalten. Vielleicht weil es der Künstlerin nicht um Provokation, sondern um die Auseinandersetzung mit dem sakralen Raum geht.