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Und schon sind wir am 3. Adventssonntag angelangt:
Wir sind dankbar, dass sich so viele Interessierte lesend oder schreibend an onlineBIBELteilen beteiligen!
Auch wenn der Text vom 3. Adventssonntag (Joh 1,6-8.19-28) sich auf den der Woche zuvor (Jes 40,1.3-4.9.11) bezieht, kamen doch viele neue Gedanken zum Tragen. Lasst Euch überraschen und inspirieren von den Gedanken Schreibenden! Doch zunächst noch der entsprechenden Bibeltext:
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Auch wenn der Text vom 3. Adventssonntag (Joh 1,6-8.19-28) sich auf den der Woche zuvor (Jes 40,1.3-4.9.11) bezieht, kamen doch viele neue Gedanken zum Tragen. Lasst Euch überraschen und inspirieren von den Gedanken Schreibenden! Doch zunächst noch der entsprechenden Bibeltext:
6Nun trat ein Mensch auf; er war von Gott gesandt und hiess Johannes. 7Er kam als Zeuge; sein Auftrag war es, als Zeuge auf das Licht hinzuweisen, damit durch ihn alle daran glauben. 8Er selbst war nicht das Licht; sein Auftrag war es, auf das Licht hinzuweisen.
19In welcher Weise Johannes auf ihn hinwies, macht folgende Begebenheit deutlich: Die führenden Männer des jüdischen Volkes schickten aus Jerusalem Priester und Leviten zu Johannes und liessen ihn fragen, wer er selbst eigentlich sei.
23Johannes antwortete: »Ich bin, wie der Prophet Jesaja gesagt hat, ›eine Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!‹«
24Es waren auch Abgesandte der Pharisäer gekommen. 25Sie fragten ihn: »Wenn du weder der Messias bist noch Elia, noch der ´verheissene` Prophet, warum taufst du dann?« – 26»Ich taufe mit Wasser«, erwiderte Johannes. »Aber mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt. 27Es ist der, der nach mir kommt. Ich bin nicht einmal würdig, ihm die Riemen seiner Sandalen zu öffnen.«
28Diese Begebenheit spielte sich in Betanien ab, einer Ortschaft auf der Ostseite des Jordans, wo Johannes taufte.
(Joh 1 – verwendete Übersetzung: Neue Genfer Übersetzung)
19In welcher Weise Johannes auf ihn hinwies, macht folgende Begebenheit deutlich: Die führenden Männer des jüdischen Volkes schickten aus Jerusalem Priester und Leviten zu Johannes und liessen ihn fragen, wer er selbst eigentlich sei.
23Johannes antwortete: »Ich bin, wie der Prophet Jesaja gesagt hat, ›eine Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!‹«
24Es waren auch Abgesandte der Pharisäer gekommen. 25Sie fragten ihn: »Wenn du weder der Messias bist noch Elia, noch der ´verheissene` Prophet, warum taufst du dann?« – 26»Ich taufe mit Wasser«, erwiderte Johannes. »Aber mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt. 27Es ist der, der nach mir kommt. Ich bin nicht einmal würdig, ihm die Riemen seiner Sandalen zu öffnen.«
28Diese Begebenheit spielte sich in Betanien ab, einer Ortschaft auf der Ostseite des Jordans, wo Johannes taufte.
(Joh 1 – verwendete Übersetzung: Neue Genfer Übersetzung)
- Mich sprechen die Verse 6-8 an: der Hinweis auf das Licht. Es fasziniert mich, wie die Kirche die Gedenktag für Johannes den Täufer auf den 24. Juni setzt, dort wo die Tage am längsten sind. Das verweist auf Weihnachten, wenn Jesus am 24. Dezember geboren wird, dort sind die Tage kurz, das Licht umso kostbarer. Mich ergreift die Symbolkraft dieses uralten Wissens und wie es in Bezug zu unserem christlichen Glauben gesetzt wird.
- Für mich heisst der Text, dass wir alle aufgerufen sind, als Zeugen auf das Licht hinzuweisen, Rufer in der Wüste zu sein. Manchmal sind wir diejenigen, die durch andere (oder zum Beispiel durch die Natur oder die Musik) gestärkt werden, manchmal erfahren wir die Gnade, für unsere Mitmenschen einen Hinweis auf das Licht geben zu können. So funktioniert meiner Meinung nach eine christliche Gemeinde.
- Johannes der Täufer musste von führenden Männern des jüdischen Volkes gefragt werden, wer er sei. Die Frage „Wer bist du?“ sollte auch heutigen Menschen gestellt werden, denn sie verschleiern ihre Identität ständig. Geprägt vom Zeitgeist, vom Mainstream, von Medien, von schnell wechselnden Sitten, und von teils unerträglicher Profitgier, beeinflusst von einer Überzahl an Beratern und sogenannten Coaches – benehmen sich Menschen kaum noch, wie sie sind und wie sie empfinden. Authentizität ist nicht mehr gefragt. Was ist das für eine armselige Gesellschaft, in der so viele Menschen nicht mehr denken und selber entscheiden, in der immer mehr Coaches gebraucht werden, die den Menschen suggerieren, was sie zu tun haben?
- Ein schwieriger Text für mich heute! Trotzdem möchte ich folgenden Satz herauspflücken, der mir gut gefällt: «Nun trat ein Mensch auf; er war von Gott gesandt und hiess Johannes.» Viele Menschen, vornehmlich im kirchlichen Dienst, können in der momentanen Situation nicht das umsetzen, was sie normalerweise im Advent tun. Und doch versuchen viele Laien und Theologen, uns «Konsumenten» zu nähren, und das auf vielfältigste Weise. Beeindruckend! Für mich sind sie «Johannes-Gesandte». All diesen Menschen sei aufs Herzlichste gedankt.
- Die heutige Textstelle empfinde ich als eine Fortsetzung des letzten Textes mit der gleichen Aufforderung/Aussage, den Weg für die Ankunft des Herrn zu ebnen, also eine zweimalige, gleiche Aufforderung an uns Menschen aus dem ersten und zweiten Testament zur Umkehr, zur Vorbereitung auf das kommende Wunder der Menschwerdung. Zudem löst der Text in mir auch Fragen aus, nämlich Fragen zur Taufe, die ja nach unserer Lehre eine christliche Errungenschaft ist, also nach-jesuanisch. Und trotzdem führt schon Johannes diese Handlung aus, noch bevor Jesus diesen Tauf-Auftrag an die Jünger weitergegeben hat. Was also war Johannes' Triebfeder dazu? Diese Frage würde ich gerne einmal in einer Runde diskutieren.
- Wie heisst Johannes heute und wie lautet seine Botschaft? Ist es die «Black Live's Matter»-, die «Friday for Futur» -Bewegung oder die Coronaepedemie? All diese Themen sind von grosser Dringlichkeit, verlangen nach einer Neuausrichtung bzw. Umkehr. In diese Spannung hinein ist dieses «Ebnet den Weg für die göttliche Wirklichkeit» gesprochen. Zum Glück sind wir mit dieser Herausforderung nicht alleingelassen, sondern dürfen – Gott sei Dank – mit dem Beistand des «Ich-bin-da-für-dich-in-der-Wüste» rechnen.»
- Wenn ich diesen Text lese, kommt mir spontan die Johanneskantate von Josef Osterwalder und Jost Nussbaumer in den Sinn, die wir mit dem Singkreis 1986 aufgeführt haben. Ich lausche den inneren Stimmen und Texten und bin erneut berührt davon. Johannes ist die Stimme aus der Wüste in die Wüste – der inneren und äusseren Wüste in mir. Er weist mich auf das Licht hin – auf Jesus Christus. Gerade deshalb ist er auch eine Lichtgestalt für mich, er entzündet ein Licht in mir.
- Zu Vers 23: Einen Weg zu ebnen, ist eine Art der Vorbereitung auf das Entscheidende, das erst kommen wird. Ohne Erwartung - keine Vorbereitung. Das fordert mich zur Frage heraus: Welche Erwartungen und Ziele beschäftigen mich? Wie hoch ist meine Bereitschaft, Neues zu empfangen? Was könnte das konkret sein? Bereite ich mein Herz schon darauf vor? Oder gibt es Hindernisse, die im Weg stehen? Sind meine Hände leer und bereit, Neues zu empfangen? «HERR hilf mir, meinen Herzensgrund für deine Geschenke zu ebnen. - Danke!»
- Advent und Rorate sind zugleich Anfang eines neuen Kirchenjahres und bedeuten für mich ebenfalls der Beginn des Neuen Testaments, die Ansage und das Kommen des schon lange ersehnten «Königs». Die Propheten haben es vorausgesagt und die Menschen zu Achtsamkeit im Warten auf das, was kommen wird, aufgefordert. Diese bildhafte Darstellung ist realitätsnah und verständlich aufgezeichnet und fordert mich heute genauso wie damals. Waren da nicht die beiden Frauen Elisabeth und Maria fast zeitgleich schwanger und voller Erwarteten auf das was ihnen Verheissen war?! Auf genau dieses damals noch ungewisse Ankommen will ich mich vorbereiten, um offen zu sein auf das was auf mich zukommen kann oder wird. Da steht mir das Rufen des erwachsenen Johannes in der Wüste und die Ansage des kommenden Jesus etwas quer in meiner 71-jährig, kindlich und bildlichen Advents- und Vorweihnachtsgeschichte. Wie kann ich dies auch meiner fragenden Enkelin erzählen, wenn es für mich…
- Zu Vers 7 und 8: Es wird zweimal im Text deutlich darauf hingewiesen, was der Auftrag von Johannes war. Er wusste genau, was ihm zustand und wie er zu handeln und reden wusste. Und ich? Weiss ich auch immer so klar, wie ich handeln soll? Brauche ich überhaupt einen klaren Auftrag von oben oder finde ich meine Lebensbestimmung in mir drin, im eigenen Reflektieren und Ergründen meines so unendlich tiefen Seins, das mich als Mensch letztlich ausmacht?
- Zu Vers 6 bis 8: Es erinnert mich daran, dass es immer auch irgendwo einen Wegweiser zum Licht gibt. Jetzt, in diesem Jahr, wo vieles anders ist und Angst macht, gibt es sie dennoch, die Hinweise zum Licht – ich darf hoffen und mich trauen das Licht zu sehen.
- Zu Vers 6 bis 8: Sind wir nicht auch von Gott dazu berufen, dass wir Zeugnis des Lichts sein sollen?! Wir können das Licht ja jedem, ob Frau oder Mann, jung oder alt, egal welcher Volksgruppe weitergeben oder selber Licht sein in dieser dunklen Zeit. In diesem Sinne werde ich das Licht an meine Liebsten und meine zu Betreuende weitergeben.
- Zu Vers 8: Jedes von uns, das an Gott und Jesus glaubt, kann auf das Licht hinweisen. Wir können das durch Taten und Verhalten tun oder unseren Glauben in Worten bezeugen wenn wir dazu den Mut haben. Wichtig ist nicht unser Erfolg (derjenige von Johannes war auch recht begrenzt, er wurde jung hingerichtet), wir müssen nicht leuchten, Gottes Licht leuchtet so oder so.
- «Sein Auftrag wares, als Zeuge auf das Licht hinzuweisen» Ja und dann kam der, auf den er hingewiesen hatte und der sagte: «Ihr seid das Licht der Welt». Und dann frage ich mich mit Freude und manchmal etwas scheu: Wo bin ich Licht, für wen und wie – und wo lösche ich anderen ab? Und wer ist für mich Licht und mit seinem Verhalten für die Welt? Das ist eine spannende Frage: «Besser ein Licht anzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.»
- Wenn wir darüber nachdenken, so müssen wir noch stärker im Glauben werden nur so können wir das Licht erkennen und jedem Sturm standhalten. Denn der Glaube macht uns stark.
- Die Bescheidenheit von Johannes spricht mich an. Er schmückt sich nicht mit fremden Federn, sondern steht zu sich und seinem Auftrag, wie er ihn in sich spürt. Den kritischen Stimmen begegnet er mit Klarheit und seinem Sein, wie er ist. Was wäre wohl geschehen, wenn er eine VIP-Person gewesen wäre? Dann wäre er vermutlich nicht hinterfragt worden. Damit jedoch hätte er Jesus bestimmt einen schlechten Dienst erwiesen.