onlineBIBELteien zum 5. Sonntag in der Osterzeit « zurück
Und weiter geht's mit onlineBIBELteilen. Diese Woche haben wir uns mit dem Evangelium vom 5. Sonntag in der Osterzeit auseinandergesetzt. Es ist bei Joh 14,1-12 zu finden:
1»Seid nicht aufgewühlt und erschrocken! Glaubt an Gott und glaubt an mich. 2Im Haus Gottes, meiner Heimat, sind viele Wohnungen. Hätte ich euch sonst gesagt: Ich gehe, um für euch einen Platz vorzubereiten? 3Und wenn ich gegangen bin und euch einen Platz bereitet habe, dann komme ich wieder und nehme euch zu mir, damit auch ihr da seid, wo ich bin. 4Und wohin ich gehe – ihr kennt den Weg.«
5Thomas sagte zu ihm: »Rabbi, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir den Weg kennen?« 6Jesus sagte zu ihm: »Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Nur durch mich gelangt ihr zu Gott, der Quelle allen Lebens. 7Wenn ihr mich erkannt habt, dann habt ihr auch Gott erkannt. Von nun an kennt ihr Gott und habt sie gesehen.«
8Philippus sagte zu ihm: »Rabbi, zeige uns Gott und wir sind zufrieden.« 9Jesus sag-te zu ihm: »So lange Zeit bin ich schon bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Alle, die mich gesehen haben, haben auch Gott gesehen. Wie kannst du da sagen: Zeige uns Gott? 10Glaubst du nicht, dass ich in Gott bin und Gott in mir ist? Die Worte, die ich euch sage, rede ich nicht von mir aus, sondern Gott, die in mir wohnt, führt ihre Taten aus. 11Glaubt mir, dass ich in Gott bin und Gott in mir; und wenn nicht, dann glaubt wegen der Taten. 12Amen, amen, ich sage euch: Alle, die an mich glauben, werden die Taten, die ich vollbringe, auch tun, und sie wer-den noch grössere als diese tun, denn ich gehe zu Gott. «
(Verwendete Übersetzung: Bibel in gerechter Sprache)
Und hier nun die vielen spannenden Gedanken zu diesem Bibeltext, die wir zusammengetragen haben:
Dann melden Sie sich einfach bei Matthias Wenk: matthias.wenk@kathsg.ch
1»Seid nicht aufgewühlt und erschrocken! Glaubt an Gott und glaubt an mich. 2Im Haus Gottes, meiner Heimat, sind viele Wohnungen. Hätte ich euch sonst gesagt: Ich gehe, um für euch einen Platz vorzubereiten? 3Und wenn ich gegangen bin und euch einen Platz bereitet habe, dann komme ich wieder und nehme euch zu mir, damit auch ihr da seid, wo ich bin. 4Und wohin ich gehe – ihr kennt den Weg.«
5Thomas sagte zu ihm: »Rabbi, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir den Weg kennen?« 6Jesus sagte zu ihm: »Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Nur durch mich gelangt ihr zu Gott, der Quelle allen Lebens. 7Wenn ihr mich erkannt habt, dann habt ihr auch Gott erkannt. Von nun an kennt ihr Gott und habt sie gesehen.«
8Philippus sagte zu ihm: »Rabbi, zeige uns Gott und wir sind zufrieden.« 9Jesus sag-te zu ihm: »So lange Zeit bin ich schon bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Alle, die mich gesehen haben, haben auch Gott gesehen. Wie kannst du da sagen: Zeige uns Gott? 10Glaubst du nicht, dass ich in Gott bin und Gott in mir ist? Die Worte, die ich euch sage, rede ich nicht von mir aus, sondern Gott, die in mir wohnt, führt ihre Taten aus. 11Glaubt mir, dass ich in Gott bin und Gott in mir; und wenn nicht, dann glaubt wegen der Taten. 12Amen, amen, ich sage euch: Alle, die an mich glauben, werden die Taten, die ich vollbringe, auch tun, und sie wer-den noch grössere als diese tun, denn ich gehe zu Gott. «
(Verwendete Übersetzung: Bibel in gerechter Sprache)
Und hier nun die vielen spannenden Gedanken zu diesem Bibeltext, die wir zusammengetragen haben:
- Vers 12: Vieles, was Jesus hier dem Philippus entgegnet, kann ich nachvollziehen. Jeder Mensch, auch der heutige, kann glauben und davon froh werden. Er kann versuchen, es Jesus in der christlichen Liebe gleich zu tun, und gute Taten vollbringen – auch wenn es manchmal schwierig ist. Aber die Voraussage Jesu, die gläubigen Menschen werden seine Taten, ja noch grössere als diese tun – da habe ich Zweifel. Was ist mit gewissen Wundern? Wer nach Jesus hat jemals Wasser in Wein verwandelt, Brot in tausendfacher Weise vermehrt oder ist übers Wasser gelaufen? 2‘000 Jahre hat das niemand geschafft!
- Wenn Jesus an anderer Stelle sagt: «Was Ihr dem Geringsten getan hat, das habt ihr mir getan.» (Mt 25,40) und bei Johannes sagt: «Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben» heisst das dann, dass jeder Mensch Weg zu Gott ist, die Wahrheit seiner Gegenwart und die/der lebendige Gott im hier und jetzt? Und dann bin ich, bist Du, sind wir in Gott und Gott, die Liebe, das Geheimnis, das Leben in uns, in Dir, in mir? Das müsste mein Leben, unser Zusammenleben, die Gemeinschaft der Menschen, die Welt völlig verändern. Ich staune und bin fasziniert ob diesem Gedanken.
- Jesus verabschiedet sich von den irdischen Menschen und verspricht den damals lebenden und allen heutigen, gläubigen Menschen einen PLATZ IM HIMMEL bei IHM; Das ist das Ziel meines Weges für meine Seele. Wunderbar ist diese Vorstellungskraft dank seiner grossen Gnade, UNSER VATER zu erahnen.
- „Glaubst du nicht, dass ich in Gott bin und Gott in mir ist?“ Oh ja, alle Menschen tragen Göttliches in sich, auch wenn wir es nicht immer entdecken in uns und in den anderen. Vor der Geburt und nach dem Tod sind und werden wir wieder eins sein mit Gott. Deshalb habe ich keine Angst von dem Tod und dem Sterbeprozess, weil es eine tröstliche Hoffnung und Zuversicht ist. «“men, amen, ich sage euch: Alle, die an mich glauben, werden die Taten, die ich vollbringe, auch tun, und sie werden noch grössere als diese tun, denn ich gehe zu Gott.“
- „Seid nicht aufgewühlt und erschrocken.“ Die letzten Wochen der verordneten, äusseren „Untätigkeit“ haben mich durchgeschüttelt und längst abgelagertes, seelisches Sediment aufgewühlt und mich erschreckt. Jesus spricht aber auch die tröstenden Worte: „Im Haus Gottes, meiner Heimat, sind viele Wohnungen. ...und ich nehme euch zu mir...“ Das gibt mir Zuversicht. Ich habe einen Namen und einen Platz auf dieser Welt und nach meinem Tod. Ich bin nicht alleine.
- „Glaubt mir, dass ich in Gott bin und Gott in mir; und wenn nicht, dann glaubt wegen der Taten“ Hier wird fundamental die biblische Grundlage für theologisches Denken aus der vorrangigen Option für die Armen geschaffen. Derartiger Glaube bleibt der Forderung des radikal epistemologischen Bruchs treu, wonach theologisches Erkennen konstitutiv aus der konkreten Nachfolge des Nazareners im Dienste der gesellschaftlich Marginalisierten zu erfolgen hat. Der „Status Confessionis“ kennzeichnet somit nicht den Ort der „rechten Lehre“, sondern den der Orthopraxie.
- „Im Haus Gottes , meiner Heimat, sind viele Wohnungen." Wie schön ist es, in Krisenzeiten ein Daheim zu haben. Eine Wohnung, wo es mir wohl ist und ich meinen Platz habe. Das wirft jedoch viele Fragen auf: Wie ergeht es Menschen, die heute auf der Flucht sind, die vertrieben wurden und an Leib und Seele bedroht sind? Wer gibt ihnen Schutz und Raum? Wenn Wohnungen auf viele Menschen aufgeteilt würden, gäbe es eine gerechtere Welt?? Wo bin ich bereit, meinen Teil zu leisten? Ich weiss es nicht, spüre aber, dass ich schon heute viel weniger brauche als vor zwei Monaten. „Wohnung sein“ heisst für mich mehr Demut zu leben und den Nächsten nicht zu vergessen.
- „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben…“ Wie kann ich jetzt meinen Weg erkennen? Wenn ich gut hinhöre sagt Jesus zu mir: „Ich bin dein Weg“. Jesus selber ist für mich mein Weg! Aber oft erkenne ich den Weg ( Jesus ) nicht oder ich muss umkehren und in suchen. Die Worte „Weg“, „Wahrheit“ und „Leben“ geben mir einen festen Halt, einen Sinn. Er führt zum Ziel, zum Vater, der Wahrheit, Liebe und Leben Ist.
- Verse 2-4: Hier zeigt sich Jesus als einer von uns als unser Freund und Bruder. Seine Wohnung ist auch unsere Wohnung – viele Wohnungen für verschiedene Menschen mit verschiedenen Charakteren – alle unter einem Dach. Das zeigt mir, dass ich ich sein darf. Es hat Platz für mein Wesen – und so bin ich richtig. Das macht mir Mut und Hoffnung in dieser aufgewühlten Zeit – es gibt diesen Ort (Wohnung/ Heimat/Haus), wo ich sicher und geborgen bin – in Gott. Danke.
- Mich hat der Satz „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ angesprochen. Es ist alles darinnen und so zusammengefasst, dass es nicht fassbar ist. Der Weg, die Wahrheit, das Leben. Ich bin überwältigt und verstehe, der Glaube allein kann Berge versetzen. Es ist nicht einfach so zu glauben.
- „Wie kannst du sagen: Zeige uns Gott? Glaubst du nicht, dass ich in Gott bin und Gott in mir?“ Jesus lebt uns den Weg zurück zur Quelle vor. Er sagt: „Siehst du nicht, dass ich, dass du, dass alle Menschen in Gott sind und Gott in ihnen?“ Das ist der Weg, den Jesus den einzigen Weg nennt. Er ist nicht an seine Person gebunden und kann uns durch viele Gottmenschen gezeigt werden. Gott in uns, wir in Gott, das ist das, was uns alle miteinander verbindet.
- Der Satz im Vers 9 „Alle, die mich gesehen haben, haben auch Gott gesehen“ spricht mich an. Für mich heisst das, dass Gott ähnlich ist wie Jesus, der diesen Satz gesagt hat. Gott ist nicht die grosse Unbekannte, irgendwo fern im Himmel, sondern wie ein Mensch. Sie kennt meine Sorgen und meine Hindernisse beim Menschsein. Das tröstet mich und gibt mir eine Nähe zu Gott, die mir guttut.
- Die vielversprechenden Verheissungen und Einladungen von Jesus klingen bei mir echt toll an. Aber kann ich das alles erfassen, verstehen, ja glauben? Da sind mir die beiden Zweifler und Fragenden doch recht nahe, die ja längere Zeit mit Jesus unterwegs waren und sich mit ihm sogar persönlich austauschten. Sie helfen, mir meine Fragen anzunehmen, meine Zweifel zu „entschuldigen“, mich selber zu verstehen und mich hoffnungsvoll auf weitere Verheissungen einzulassen.
- In Gott wohnen: wenn wir für einen Augenblick aus uns selbst heraustreten, in die Stille des JETZT… eintreten in das Geheimnis, ins unendliche Sein… da zur Ruhe kommen, verweilen. „denn in Gott leben wir, bewegen wir uns und sind wir, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben“ (Apg. 17,28).
- In diesem Bibeltext habe ich mich gefunden und es hat mich sehr berührt. Mich berührt der Satz „im Haus Gottes sind viele Wohnungen!" Das erinnert mich an meinen geliebten Ehemann. Er war kein Kirchengänger, aber er glaubte an Gott und hat sehr viel gebetet! Er ist vor einem halben Jahr von dieser Welt von uns gegangen. Der liebe Gott hat ihn abgeholt und ihm bestimmt eine passende Wohnung gegeben. Ich bin mir ganz sicher, dass er mich eines Tages abholen wird und zu Gott führen wird in seine Wohnung. Meine grosse Hoffnung ist es, dass wir beide dann im sogenannten Paradies nochmal glücklich sein können. Ich spüre sehr oft, dass er mit Gott verbunden sehr viel bei mir ist. Ich vermisse ihn sehr!
- Zu Vers 2: Wie unglaublich gross und weit nimmt sich diese Verheissung aus: keine Enge, keine Schublade, keine Begrenzung, keine Einschränkung, sondern: im Hause Gottes, der Heimat, unserm Sehnsuchtsort, Anfang und Horizont unsres Lebens, sind viele Behausungen. So wie es in einer interreligiösen Kampagne gegen die Minarettinitiative vor gut zehn Jahren hiess: der Himmel (über der Schweiz) ist weit genug.
- „Wenn ihr mich erkannt habt, dann habt ihr Gott erkannt.“ Die Reaktion der Jünger ist mir sehr vertraut, sie wollen genau wissen was Jesu Worte bedeuten. Jedoch hier geht es nicht um Wissen, das der Verstand erfasst, sondern um Erkennen und dies ist nur möglich wenn ich mein Herz vertrauensvoll für Jesu Botschaft öffne. Es handelt sich hier also um eine verbindliche Beziehung die sowohl Scheitern als auch Geborgenheit bedeutet.
- „Im Haus Gottes, meiner Heimat, sind viele Wohnungen...” Als Erstes taucht in mir das Brahms Requiem auf und ich höre den wunderschönen Chor „Wie lieblich sind deine Wohnungen...” – Jesus zeigt mir mit seinen Worten, dass dort, wo ich dereinst hingehen werde, ein Platz vorbereitet ist. Dieser ist jedoch schon im HIER UND JETZT bereitet. – Wenn ich wahrhaftig in mir wohne, dann bin auch ich in Gott und Gott in mir. Das ist Verheissung und bedingungslose Liebe.
- Zu Vers 12: Wir Gläubigen folgen dem Beispiel Jesu, dem Vorbild, nach eigenem Können und Gewissen in unserer Situation und Zeit. Wir ahmen Ihn nicht mehr nur nach, sondern setzen unsere Talente, Mittel und Gaben ein für die Mitmenschen und die Schöpfung, da wir darin Gott begegnen. Gott selbst wirkt die Werke durch uns – nicht meine Kraft und Fantasie ist es allein, sondern Seine Inspiration und Sein Wille, das Gute in Seiner Liebe ,bewusst oder auch von uns unbeabsichtigt, allen zukommen zu lassen. Während Christus drei Jahre (nur) in aller Öffentlichkeit lebte, leben, leiden und lieben wir in der heutigen Zeit jahrzehntelang unter erschwerenden, anderen Bedingungen, oft verborgen, geduldig und können nicht sehen/werten, was wir bewirken. Ob Jesus dies als Grösse bezeichnete, um uns zu ermutigen?
- Mit den Sätzen in Vers 6 und Vers 12 habe ich meine liebe Mühe, da sie für mich so absolut (oder gar absolutistisch) daher kommen, dass sie „streng Bibel-Gläubigen“, welche jedes Wort für echt nehmen, als Grundlage für ihren Missionarseifer dienen können und ihre Vorstellung, nur mit der „Strenggläubigkeit gelange man in den Himmel“ oder „nur wir sind die Auserwählten“, sofort zu Ausgrenzung und letztlich dann auch Krieg führen kann. Aber ich höre im Text auch die Ermutigung, einfach zu glauben, ohne zu wissen, zu begreifen, kann „selig“ machen und viel Vertrauen schenken; aber für mich ist es nicht ein absoluter Glaube „nach dem Wort“, sondern der Glaube gemäss der Bergpredigt und Jesu' Verhalten, dass alle gleich sind, und alle würdig.
- In den Verse 7 und 9 haben mich diese Aussagen von Jesus angesprochen: „wenn ihr mich erkannt habt, dann habt ihr auch Gott erkannt“ und „alle die mich gesehen haben, haben auch Gott gesehen.“ Gott ist das schönste Geheimnis, das sich nie endgültig lüften lässt. Aber ich kann Wesensaspekte von Gott im Leben von Jesus erahnen und kennen lernen, was ein lebenslanger Prozess ist. Jesus kommt mir heute vor wie eine Art Transparent, durch das Gottes Licht und Liebe zu mir hindurch scheint.
- Verse 6 und 7: So einfach gesagt und doch so schwierig. Einmal mehr wird mir bewusst, wenn ich das tue, was Jesus in seinem Alltag, in seinem Leben getan hat, begegne ich dem Allumfassenden. Es ist nicht das Tun an sich, sondern die Haltung, die dahintersteckt, worauf es ankommt. Diese ist heute die gleiche wie vor 2000 Jahren. Ich begegne Gott, dem Allumfassenden, in meinen Worten, Gefühlen, Empfindungen, Gedanken und Taten, also in meinem Sein. Dabei orientiere ich mich an Jesus und seinem Sein. Es ist die Bedingung, wenn ich zur Quelle des Lebens vorstossen will.
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